Umbruch für das Dampfen in den USA

Die US-Lebensmittel- und Medikamentenbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat der Zigarettensucht den Kampf angesagt. Dabei kommt es auch zu einem gewaltigen Umbruch für die E-Zigarette.

Bisher

Unter Präsident Obama wurde die sogenannte „deeming regulation“ in Bezug auf E-Zigaretten verabschiedet. Diese Regulierung betraf bisher nur die traditionelle Tabakzigarette und wurde im Jahr 2016 auf die E-Zigarette erweitert. Im Rahmen dieser Regelung sollten Verkauf und Benutzung von E-Zigaretten und Zubehör bis 2018 strenger reguliert werden.

Auch Naheliegendes wurde verabschiedet. So wurden, wie bei uns in Europa, die Abgabe von E-Zigaretten und nikotinhaltigen Produkten für unter 18Jährige verboten und Warnhinweise verpflichtend. Jedoch sollte jeder Hersteller eine „pre-market tobacco application“ (PMTA) einreichen, eine staatliche Zulassung. Diese Zulassung war sehr teuer und musste für jedes Produkt, das heißt jedes Liquid jeden Geschmacks in jeder Nikotinstärke, eingereicht werden. Werbemaßnahmen, Gratisproben oder Hinweise, dass Dampfen weniger schädlich als Rauchen sei, sollten ebenfalls der Vergangenheit angehören.

Somit sahen sich kleine Unternehmer und Hersteller in Gefahr und vor allem die Tabakindustrie als großer Sieger. Viele befüchteten sogar ein komplettes Ende für die E-Zigarette.

Und jetzt?

Die Rekordgewinne der großen Tabakkonzerne ließen die Aktienkurse bisher in die Höhe schnellen. Doch jüngst erlebte die Tabakbranche einen Einbruch. So stürzte Altria, Der Mutterkonzern von Philip Morris, an nur einem Tag um 19 Prozent ab. Wie kam es dazu?

Der neue Chef der FDA, Scott Gottlieb, möchte dem Nikotin den Garaus machen. So erklärte er in einem neuen Plan um die Regulierung von Tabak und Nikotin, dass strenger gegen den süchtig machenden Stoff Nikotin vorgegangen werden müsse. Gottlieb, ein Mediziner, erklärte in seiner Rede, dass in den USA jährlich etwa eine halbe Million Menschen an den Folgen der Zigarettensucht sterben würden. Tatsächlich ist Nikotin ein rasch süchtig machendes Gift und beim Rauchen entstehen schädliche Verbrennungsprozesse, welche die Hauptverursacher für gesundheitliche Schäden darstellen. So habe Gottlieb vor, das Nikotin in den Zigaretten einzuschränken. Ob mit einem geringeren Nikotingehalt tatsächlich weniger geraucht würde, sei dahingestellt. Wichtiger jedoch ist, dass die Gefahr, die von Tabakzigaretten ausgeht, stärker in die Öffentlichkeit rückt und sich immer mehr Menschen nach Alternativen umschauen.

Der Nikotingehalt in Liquids soll von der FDA nicht verändert werden, um den Konsumenten die Möglichkeit der wesentlich weniger schädlichen E-Zigarette zu eröffnen. Anders als beim Rauchen werden nämlich beim Dampfen aufgrund niedrigerer Temperaturen keine Stoffe verbrannt. Ebenso würden E-Zigaretten neu bewertet und unvoreingenommen getestet werden. Die E-Zigarette als ernstzunehmende und wichtige Alternative soll gesundheitliche Schäden minimieren.

Diese drastische Richtungsänderung der Gesundheitspolitik bedeutet einen großen Umschwung für die E-Zigarette und eine riesige Chance für Millionen Menschen, umzusteigen und Leben und Gesundheit nicht mehr zu riskieren.