Derzeit findet eine "unabhängige" Studie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zum Thema: Konsumgewohnheiten und Motive von E-Zigarettenkonsumenten statt. Diese Studie wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) finanziert.
Auch wir als e-Zigaretten Liquid Hersteller wurden persönlich gebeten diese Studie zu bewerben.
Da mit solchen Studien auch viel Missbrauch betrieben werden kann, haben wir uns vorher erst einmal genauer informiert, worum es dabei geht, was die Chancen / Risiken und Meinungen der Dampfer Gemeinde dazu sind.
Ob Ihr nun an der Umfrage teilnehmt oder ieber boykottiert liegt ganz an Euch, unsere Bitte wäre jedoch diesen Artikel erst bis zum Ende zu lesen, bevor ihr euch eine Meinung bildet.
Nach Ende der Studie sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit auf unterschiedlichen Wegen (Berichte, auf unterschiedlichen Kongressen, in Fachzeitschriften, Online, in anderen Printmedien etc.) zugänglich gemacht werden.
1. Hintergrund Informationen
Tatsächlich sind die Themen:"E-Zigarette, Dampfen und Liquids" in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern nur zu einem sehr kleinen Teil durch wissenschaftliche Studien erforscht worden.
Auf der Website werden Jens Reimer (Leitung), Silke Kuhn und Kirsten Lehmann als verantwortliche Mitarbeiter angeben.
Als Ziel der Studie wird angegeben, wissen zu wollen, was Konsumenten von elektronischen Dampferzeugnissen über das Dampfen denken.
Die genaue Formulierung der Ziele findet sich ebenfalls auf der Website und lautet wie folgt:
"[...]Insgesamt sollen mindestens 1.000 Konsumenten, die sich aus Umsteigern von Tabakprodukten und Neu-Einsteigern ohne Tabakkonsum-Erfahrung zusammensetzen, erreicht werden. Die Studie liefert konkretes Wissen über die Nutzerinnen und Nutzer von E-Zigaretten und deren bzw. dessen Motive. Für die Entwicklung von präventiven Maßnahmen, gezielter Aufklärung und einer zielgruppenspezifischen Ansprache sind die Ergebnisse von großer Bedeutung. "
Für die Beantwortung der Fragen werden durchschnittlich 15 Minuten benötigt. Die meisten Fragen können per Mausklick beantwortet werden. Weiterhin beinhaltet diese Umfrage viele Fragen mit Freitext Feldern für ausführliche Anmerkungen und Kommentare.
Als Dauer der Erhebung wird je nach Teilnehmerzahl ein Zeitraum von 2 bis maximal 5 Monaten angegeben.
2. Pro Argumente für die Teilnahme an der Studie
Wenn diese Studie tatsächlich unabhängig ist und kein "Cherry Picking" betrieben wird um in ein gewisse Richtung zu polarisieren stellt sie eine tolle Gelegenheit dar den Dampfern in Deutschland eine Stimme zu verleihen.
Es ist auf jeden Fall besser eine Stimme zu haben die gehört wird als einfach beurteilt zu werden, ohne sich dazu geäußert zu haben.
Die Fragen in dieser Studie wurden im Gegensatz zu anderen Erhebungen mit großer Sorgfalt gewählt und in Zusammenarbeit mit Firmen aus der Liquid und e-Zigaretten Industrie abgestimmt.
In einer Stellungnahme gibt das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf an, das sie offiziell keiner Interessengemeinschaft oder Institution verpflichtet wären und die finanzielle Unterstützung des BMG keinen Einfluss auf die Zielrichtung der Studie hätte.
Es müssen nicht alle Fragen der Studie beantwortet werden, es funktioniert, auch wenn einige Punkte einfach offen gelassen werden.
Solche Studien können uns die Chance geben der Welt zu beweisen, das Dampfen lange nicht so schädlich ist wie Rauchen, dass die meisten Dampfer vorher Raucher waren und so den Absprung geschafft haben, und die Verbreitung der e-Zigarette gefördert werden sollte.
Freitext Felder bieten die Möglichkeit den Forschern zu verdeutlichen, dass Politiker und Medien in den letzten Jahren viele falsche Informationen über das Dampfen und die e-Zigarette in Umlauf gebracht haben.
Auf Nachfrage egal ob per E-Mail oder am Telefon versichert die Universität Hamburg jedem gerne und persönlich und umgehend die Unabhängigkeit dieser Studie.
3. Contra Argumente gegen die Teilnahme an der Studie
Natürlich kann diese Studie nicht nur zum Vorteil der Dampfer genutzt werden, sondern letztendlich auch dafür da sein das Dampfen weiter zu reglementieren und die Meinung der e-Zigaretten Gegner zu untermauern.
An dieser Stelle möchten wir ein paar Denkanstöße geben, die auch die Schattenseiten dieser Studie ableuchten.
Einige Fragen aus dieser Studie stammen aus dem Fagerström-Test , der eigentlich für die Bestimmung der körperlichen Abhängigkeit von Rauchern entwickelt wurde.
Das lässt darauf schließen das auf jeden Fall eine Abhängigkeit der Probanden vorausgesetzt wird. Dies kann natürlich dann auch so ausgelegt werden, das die Konsumenten nicht wissen, dass sie abhängig sind und davor geschützt werden müssen.
Ein Satz aus der offiziellen Zielsetzung ist besonders prägnant.
"[]..... Für die Entwicklung von präventiven Maßnahmen, gezielter Aufklärung und einer zielgruppenspezifischen Ansprache sind die Ergebnisse von großer Bedeutung."
Der fett gedruckte Teil impliziert in dieser Formulierung, dass es gar nicht zur Debatte steht, ob es überhaupt präventiv Maßnahmen geben muss, sondern es wird einfach vorausgesetzt, das es notwendig ist.
Es ist jetzt schon bekannt, das die Ergebnisse der Studie unter anderem auch auf der 13. Deutsche Konferenz für Tabak-Kontrolle im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)in Heidelberg präsentiert werden sollen. Diese Konferenz ist bekannt dafür alle Arten von Dampfgegnern zu versammeln und weitreichende Einschränkungen, Verbote und Reglementierungen zu fordern.
Für den gesamten Vortrag steht Frau Dr. Silke Kuhn laut Programm [link] ein Zeitrahmen von 16:30 Uhr - 17:00 Uhr also 30 Minuten zur Verfügung. Dies erscheint in Anbetracht der Tatsache das alleine für die Beantwortung des Fragebogens schon ein Zeitrahmen von 15 Minuten angegeben wird erstaunlich wenig. Hier drängt sich die Frage auf, ob es dann in dieser Zeit möglich sein kann wirklich repräsentative Ergebnisse im vollen Umfang darzustellen oder ob es darauf rausläuft nur ein paar definierte Kernaussagen (Cherry Picking) herauszuarbeiten.
Die Zeit für die Berücksichtigung von Aussagen und Meinungen,die in den Freitextfeldern zum Besten gegeben wurden, bleibt aus unserer Sicht hier definitiv nicht.
Weiterhin lesen sich auch die anderen Tagesordnungspunkte diverser Referenten dieser Konferenz nicht gerade so als wolle man sich bei dieser Versammlung für die E-Zigarette starkmachen.
"
– E-Zigaretten und Gesundheitsgefährdung – ein Überblick
– Untersuchungen zum Suchtpotential von E-Zigaretten
– Die E-Zigarette in der Entwöhnung
"
Die Fragen der Umfrage sind sehr gut formuliert trotzdem bleibt die Auswertung Auslegungssache:
Bsp: Was meinen Sie, können Sie problemlos mit dem Dampfen aufhören?
Antwort: Ja!
Möglichkeit der Auslegung:
Super, die Leute können ganz einfach wieder damit aufhören wenn sie möchten und das Suchtpotential ist nicht besonders hoch.
Oh, der befragte denkt wirklich er könnte einfach damit aufhören und ist sich seiner Abhängigkeit nicht bewusst.
Bei einigen Fragen fehlen notwendigeAntwort Möglichkeiten die ein positiveres Bild abgeben würden.
Bsp: Haben Sie zuerst konventionelle Tabakprodukte geraucht oder zuerst E-Zigarette gedampft?
Antwort Möglichkeiten:
Ich habe zuerst konventionelle Tabakprodukte geraucht.
Ich habe zuerst E-Zigarette gedampft.
Keine Antwort
So wie die Frage formuliert ist geht der Fragesteller davon aus das es immer zu einem Doppelkonsum kommt.
Die Antwort: Ich dampfe ausschließlich e-Zigarette und habe nie Tabak Konsumiert fehlt hier.
In dem Anschreiben das wir erhalten haben wird ein Erhebungszeitraum von maximal 5 Monaten ab August angegeben. Auf der Homepage des Zis-Hamburg ist jedoch ein Zeitraum von 01.04.2015-31.03.2016 festgelegt. Diese Unterscheidung ist schon ein wenig fragwürdig.
4. Meinungen von Dampfern zu der Studie
Um möglichst kundennah agieren zu können haben wir natürlich auch immer ein Auge in diversen Dampfer Foren. Auch zu diesem Thema sind die Meinungen geteilt.
Wir haben ein paar Auszüge von Dampfern für Euch zusammengetragen.
Aus dem e-rauchen-forum.de
GrafDampf : " [...]mit meiner Teilnahme kann ich dafür sorgen, dass mein Dampferprofil nicht von vorneherein statisch übersehen werden kann. Und wenn andere, mit ähnlichem Profil und Werdegang , das gleichfalls kundtun, dann sind wir statistisch zumindest existent und man kann uns, auch wenn diese Existenz den Auftraggebern nicht in den Kram passt, nicht einfach ignorieren, sondern muss uns schon weg lügen."
Alibaba2: " Ich hab auch mal mitgemacht. Sooo schlecht ist die Umfrage ja nicht, find ich, wenn ich mir hier im Forum die ganzen Diskussionen um frühere Umfragen ansehe, dann schneidet diese Umfrage wohl um einiges besser ab. Allerdings sind für mich auch einige Fragen mit ein wenig Bauchweh durchgegangen, der Versuch, uns Dampfer in eine Ecke zu stellen, besteht."
Noname: " In der Umfrage wird unter Anderem auch gefragt ob der Hausarzt nach dem Umstieg auf das Dampfen gesundheitliche Verbesserungen festgestellt hat - ich finde es wichtig daß Dampfer bei denen dies der Fall war an der Umfrage teilnehmen damit diese Tatsachen auch endlich mal öffentlich dokumentiert werden."
Aus dem dampfertreff.de Forum
Erneuertes Widerstandsmodul: "Mal mitgemacht - einige Fragen fand ich auch etwas "naja" - mir fehlte vor allem bei den Fragen zum "Aufhören" die Antwort "willich gar nicht" an einigen Stellen. "
Blacksole: "Grundsätzlich halte ich es für wichtig, dass derartige Daten erhoben werden, allein schon, um auch den Genussfaktor deutlicher zu machen und vom reinen Bild des "Süchtigen" immer weiter wegzukommen."
sunnymarie32: "Die denken doch immer noch, wir sind ein -eher kleiner- Haufen Spinner, die eine Sucht gegen die andre austauschen, dabei sind die meisten von uns ganz normale Leute mit ner längeren Raucherkarriere, oft schon diversen dem Tabakkonsum geschuldeten Krankheiten und wir alle haben mehr oder weniger unter unserer "Rauchsucht" gelitten. Ich schätze mal wir alle haben die Dampferei angefangen, um vom Tabakkonsum loszukommen oder diesen zumindest einzuschränken."
5. Deine Entscheidung
Wie schon oben angeschnitten möchten wir Euch weder dazu bewegen an dieser Studie Teilzunehmen noch möchten wir euch davon abraten.
Ob die Ergebnisse dieser Erhebung nun für die Konsumenten der e-Zigarette eingesetzt werden oder aber den Dampfgegnern in die Hände spielen, wird erst die Zukunft zeigen können.
Hier ist der Link zur Umfrage:
http://www.e-zigarettenstudie.de/
Wie immer würden wir uns sehr über einen Kommentar mit eurer Meinung zu diesem Thema freuen.